Meine Frau empfindet die ganzen Sensoren, welche hier zuhause verbaut sind, als unnötigen Quatsch und Spielerei. Ich persönlich sehe einen Nutzen in den gesammelten SmartHome Daten, kann diesen nur leider zu selten nachweisen. Im Januar 2024 war es dann so weit – durch eine Abweichung der Daten am frühen morgen konnte ein Schaden abgewendet werden.
Was war passiert?
Wie viele Geschichten zuhause begann auch diese irgendwo zwischen Toilette und erstem Kaffee. Ich schaute auf mein Handy und überflog mein openHab Dashboard. Etwas erstaunt war ich als ich auf die Zahl des aktuellen Stromverbrauches schaute – über 6 kWh vor 7 Uhr morgens – das ist sehr sehr ungewöhnlich. Im Normalfall liegen wir hier unter 2 kWh, wie kommt es zu einer Abweichung von 4 kWh zu dieser frühen Zeit?
Ich schaute mit den Tagesverlauf als Graph an und sah eine recht klare und gerade Linie welche seit Tagesbeginn nach oben ging. Schnell mal einen anderen Tag angesehen – hier sieht das deutlich entspannter aus. Da stimmt doch was nicht …
Ursachenforschung und Fehlerlokalisierung
Zugegeben, ich bin hier vielleicht ein wenig Strange, aber ich wollte die Ursache direkt finden. Also ging ich mit dem Handy in den Hand die einzelnen Unterverteilungen durch und schaltete Sicherung für Sicherung ab. Als ich den unteren Schuppen vom Netz nahm sank der Strombezug direkt ab, sobald die Sicherung wieder eingeschaltet wurde stieg der Stromverbrauch direkt wieder extrem an.
Ich hatte direkt eine Vorahnung, denn die letzten Tage war es durchgehend weit unter 0 Grad dann kam gestern Regen dazu. Im Schuppen selbst steht eine Tauchpumpe, welche mittels Schwimmerschalter zur Dachentwässerung genutzt wird. Das Wasser wird über einen Schlauch weg gepumpt. Die Vermutung lag also nah: Hier ist was eingefroren und die Pumpe läuft in Dauerschleife.
Also ab in den Schuppen und an das Fass, in welchem die Pumpe sitzt. Die Tauchpumpe läuft und das Fass ist spürbar warm. Na immerhin war die Pumpe bislang Wassergekühlt und scheint noch zu funktionieren. Pumpe vom Strom trennen und schon ist das Problem (zumindest das des hohen Stromverbrauches) erstmal gelöst.
SmartHome Daten richtig interpretieren
Auch wenn ich zugegeben muss dass dieser Fall eher Zufall war. Ich habe manuell auf das Dashboard gesehen und bin über die Abweichung gefallen. Dennoch ohne die Datensammlung und die entsprechende Visualisierung hätte ich weder gewusst was ein normaler Stromverbrauch ist, noch hätte ich die Möglichkeit gehabt diese Abweichung zu erkennen.
Es genügt also nicht eine Heimautomatisierung aufzubauen, die gesammelten Daten müssen sinnvoll aggregiert und ausgewertet werden.
Ich für meinen Teil bin auf jeden Fall erstmal zufrieden und konnte Nachweisen dass das SmartHome mehr als nur eine Spielerei ist 🙂
Im hier beschriebenen Fall haben mir die Daten nicht nur beim Stromsparen geholfen sondern vermutlich auch schlimmeres verhindert. Wer weiß wie lange die arme Tauchpumpe noch durchgehalten hätte…
Smarthome Daten automatisiert analysieren
Aktuell arbeite ich daran die gesammelten Daten der einzelnen Sensoren (z.B. Verbrauchswerte von Strom, Gas und Wasser) automatisiert auswerten zu lassen. Das Ziel dieser Übung ist es, starke Abweichungen automatisch zu erkennen und mich per Warnung auf selbige hinweisen zu können. Ich bin gespannt ob mich dieses Experiment zum gewünschten Ziel führt und werde darüber berichten.
Wow, dieser Artikel hat mir wirklich die Augen geöffnet! Deine detaillierten Erklärungen, wie man durch smarte Technologie im eigenen Zuhause Geld sparen kann, sind einfach großartig. Du hast mir gezeigt, dass man mit den richtigen Daten nicht nur effizienter, sondern auch kostengünstiger leben kann. Vielen Dank für die wertvollen Tipps und die Inspiration!