Die Corona-Pandemie trifft jeden und überall, auch den Digital FutureCongress (siehe Webseite) welcher dieses Jahr rein virtuell stattfand. Ich nahm ebenfalls als Zuhörer an der Konferenz teil. Zum einen gab es viele interessante Vorträge und daraus resultierende Kontakte, zum anderen wollte ich mir die Umsetzung dieses Kongresses ansehen. Und so viel schon vorab, die Umsetzung ist aus meiner Sicht echt gelungen.
Session Planung online – entspanntes ‘Cherry Picking’
Nachdem die Anmeldung über XING (wie gewohnt) reibungslos funktionierte bekam ich fix die Zugangsdaten zur Session Planung. Leider waren anfangs noch nicht alle Sessions online (das hätte besser laufen können) dennoch konnte man sich bereits ein gutes Bild über die angebotenen Vorträge verschaffen.
Alle wichtigen Informationen (Referent, Unternehmen, Kurzbeschreibung der Session) sind chronologisch sortiert zu sehen. Die Anmeldung zu einer Session funktioniert über einen einfachen Klick, kurz darauf ist eine Mail in meinem Postfach mit einem Eintrag für meinen Kalender. Schön einfach und unkompliziert.
Meine Session-Auswahl beim Digital FutureCongress
Hier einmal die Auswahl der für mich interessantesten Sessions:
- Network as a Service – Multi-Cloud Anbindung benutzerfreundlich und schnell
- Digitale Prozesse in Zeiten von Homeoffice und KI – am Beispiel des digitalen Posteingangs
- KÜNSTLICHE INTELLIGENZ FÜR KMU “CHANCEN UND RISIKEN
- Mit Sprache Grenzen brechen – Sprachsteuerung in der Telefonie
- Low Hanging Fruits – Digitale Use Cases zum Mitnehmen
- Prozessautomatisierung – Holen Sie den Roboter aus dem Mitarbeiter
virtuelle Marktstände beim Digital FutureCongress – gut umgesetzt
Ich muss gestehen, dass ich anfangs ein wenig verwirrt war als ich mich das erste Mal in das Portal eingeloggt habe. Die virtuelle Konferenz ist wie eine echte Messe mit unterschiedlichen Hallen organisiert. Jede Halle hat ein Thema zu welchem es diverse themenbezogene Stände von Unternehmen gibt. Die Unternehmen selbst stellen sich und Ihre Inhalte hier virtuell vor. Über einen integrierten Chat kann man direkt mit einem Mitarbeiter der Firma in Kontakt treten uns seine Fragen stellen.
Wie bei einer echten Messe kann man sich am Stand umsehen und das Informationsmaterial einsehen. Hier und da findet sich ein integriertes Video, so ist ein Rundgang auf einer Messe auch mal entspannt. Die integrierte Chatfunktion wurde gut (zumindest von mir) genutzt und ich konnte entspannt Kontakt zu Ansprechpartnern der Unternehmen aufbauen.
Auch die zentrale virtuelle Medienauslage und Navigation über die einzelnen Messestände ist echt gut umgesetzt. Man findet sich wirklich gut und einfach zurecht. Grundsätzlich gefällt mir die gesamte Aufmachung der virtuellen Konferenz aus diesem Gesichtspunkt sehr gut.
Konferenzen über GoToMeeting – Licht und Schatten …
Kurz bevor eine Session beginnt ist online ein Link zu einem GoToMeeting als Webinar verfügbar. Die meisten von uns werden das System kennen. Ein recht einfaches Tool über welches Online Webinare durchgeführt werden können welches im Kern recht stabil läuft. Nun habe ich keine Ahnung wie viele Teilnehmern bei dem Digital FutureCongress parallel in den Meetings waren, in welchen ich war, dennoch lief das System sauber und meist ruckelfrei.
Etwas gewöhnungsbedürftig waren jedoch die Inhalte. Die Vortragenden sind per Webcam zugeschaltet und halten Ihre Präsentation von zuhause. Interessant was man hier alles zu sehen bekommt. Da sitzt einer gemütlich im Wohnzimmer umrandet von Blumen und Pflanzen, der nächste im nicht aufgeräumten Büro. Mal mehr, mal weniger motiviert (teilweise tief liegend im Bürostuhl) werden die Konferenzen gehalten. Insbesondere die unmotivierten Fälle machten es mir sehr schwer mich zu motivieren den Rednern zuzuhören.
Mein Fazit zum Digital FutureCongress 2020
Im Grundzug empfand ich den Digital FutureCongress 2020 in der virtuellen Variante als sehr gut. Ein innovatives Konzept welches Spaß auf mehr macht und technisch gut umgesetzt war.
Verbesserungswürdig empfand ich allerdings die Art und Weise wie so mancher Redner sich auf seinen Vortrag vorbereitet hat. Hier und da fühlte es sich für mich so an als ob der Vortrag mal gerade so nebenbei gehalten wird. Fraglich ob das auf einer echten Bühne (bei welcher man den Menschen gegenüber ins Gesicht schaut) auch der Fall gewesen wäre.
Meine negativen Highlights waren zum einen der Fall als das Telefon bei einem Redner klingelte (hätte man durchaus lautlos machen können). Noch lustiger fand ich es das bei einer Konferenz beim Redner ein digitaler Assistent (ich glaube es war Siri) ansprang und seine Hilfe anbot …
Hier hätte ich mir ein wenig mehr Professionalität erwartet …
Weiterhin hätte ich mir gewünscht, dass die Kontaktaufnahme zu anderen Besuchern der Konferenz möglich wäre. Hier hätte ich mir eine virtuelle Lobby gewünscht, in welcher man sich mit anderen Besuchern Themenbezogen austauschen kann. So konnte man leider nur konsumieren und der Austausch mit anderen kam nicht zu Stande. Sehr schade.
Alles in Allem war der Besuch des Digital FutureCongress 2020 aus meiner Sicht ein Erfolg mit vielen interessanten Informationen und neuen Kontakten. Dennoch bevorzuge ich die realen Konferenzen, bei welchen ich auch mit anderen Besuchern in Austausch gehen kann.